Beim Smart Meter Rollout kommt Dampf auf!

Heureka! Der Gesetzesentwurf zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende wurde gestern vom Bundeskabinett verabschiedet. Der Rollout intelligenter Messsysteme – also der Smart Meter Rollout – soll damit wesentlich beschleunigt werden.

Agiler Rollout – was heißt das?

Ein neuer Begriff taucht im Gesetzesentwurf auf: Der „agile Rollout“. Er beschreibt in §31 MsbG, dass der Rollout mit den bereits zertifizierten Geräten in den meisten Einbaufällen starten kann. Konkret: Bei Verbrauchern mit einem Jahresstromverbrauch bis 20.000 kWh und bei Erzeugern bis 25 kW installierter Leistung. Funktionen wie das Steuern und Schalten können nach einer Phase des „Warmlaufens“ über Anwendungsupdates der Gateways in Verbindung mit den Backend-Systemen nach und nach bereitgestellt werden.

Was bedeutet das konkret? Nun, diese neue Regelung ermöglicht einen sofortigen Rollout-Start in der Breite. Beim Rollout kommt nun also tatsächlich Dampf auf. Als Dienstleister und Messstellenbetreiber, der sich schon seit mehr als 12 Jahren mit dem Thema beschäftigt, begrüßen wir das natürlich. Bisher waren viele Netzbetreiber beim Rollout noch zurückhaltend. Nun werden auch diejenigen gMSB, die bisher zögerlich waren, den Einbau der intelligenten Messsysteme forcieren – bevor ihnen die wettbewerblichen zuvorkommen. Da nun alle Fallgruppen mit einbezogen wurden, auch die Einbaufälle nach §14a EnWG, ist ein weiteres Abwarten aus unserer Sicht keine Option. Die 10 % Ausroll-Quote ist bis 2026 zu erfüllen. Und auch der Markt der Zusatzdienste wird in Bewegung kommen. Für die neuen digitalen Geschäftsmodelle ist das Smart Meter Gateway eindeutig die regulatorisch gewollte Kommunikationstechnologie.

CLS-Management zum Schalten und Steuern wird jetzt wichtig

Mit dem CLS-Management müssen sich die Stadtwerke jetzt auf jeden Fall beschäftigen, denn in ein bis zwei Jahren wird das Schalten und Steuern verpflichtend sein. Gerade für kleinere und mittlere Stadtwerke wird es also nicht leichter. Die Gesamtkomplexität steigt – und auch der Druck, die Prozesse wirtschaftlich umzusetzen. Das gelingt aus unserer Sicht nur in Kooperation mit Dienstleistern. Wir unterstützen unsere Stadtwerke-Kunden bei der Umsetzung der MSB-Prozesse und -systeme – je nach Wunsch mit einem Software-as-a-Service-Modell oder im Rahmen des Business Process Outsourcing.